Der Cifraszûr als nationales Symbol

Darstellungen des Cifraszûr in der Malerei und Grafik des 19. Jahrhunderts

Das Erscheinen des Cifraszûr in der heimischen Malerei und Bildhauerei fiel mit dem Aufschwung der Nationalbewegung zusammen, der Ende der 1850er Jahre einsetzte. Der ungarische Nationalstil orientierte sich zwar an den in jener Zeit vorherrschenden Stilen, die Inhalte der Darstellungen unterschieden sich aber. In der Thematik manifestierte sich das ungarische nationale Element zu Beginn durch Gesichtstypen, Trachten, Bräuche und Landschaften. Später dominierten nationale Eigenschaften, die man aus historischen Erfahrungen ableitete.

Das Wesen des nationalen Charakters beschrieb der Kunstkritiker Zsigmond Ormós 1859 folgendermaßen: ,,Die lebensfähigen Sprosse unserer Bildenden Kunst sind nicht im Westen, sondern im Osten zu suchen. Unsere Dichtung, die blühenden Zweige unserer lebendigen Kunst, und unsere Kleidung, die beide aus der gleichen Wurzel sprießen wie die Bildende Kunst, und in denen wir den Ausdruck unserer Abstammung treu bewahren, beweisen ebenfalls unzweifelhaft unsere Verwandtschaft mit den Völkern im Osten." Seiner Meinung nach musste man nur den Formenreichtum der Tracht, der Sprache, der Musik und der Lebensweise betrachten. Wenn man dazu auch noch die Erfahrungen der westlichen Nachbarn benützte, könnte man den ,,ungarischen Stil" in der Kunst schaffen. Er betrachtete ,,den wunderbaren Schnurbesatz, die Szûrkragen nach originellem Schnitt, die geschmackvollen Wölbungen unserer Hüte" als einen wesentlichen Teil der ursprünglichen ungarischen Tracht.

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