Der Cifraszûr - das repräsentative Kleidungsstück der Hirten und Bauern

Die Herstellung des Kleidungsstückes

Schnitt

Der Cifraszûr wurde von Szûrschneidern, die ursprünglich in einer Zunft organisiert waren, hergestellt. Nach langer Lehrzeit (Lehrling, Geselle, Walz) fertigten sie ihr Meisterstück, bei dem alles, was sie bezüglich Schnitt, Näherei und Stickerei gelernt hatten, zur Anwendung kam. Die nur nach der Körpergröße des Auftraggebers maßgeschneiderten oder vorgefertigten Modelle wurden auf den großen, national oder regional bedeutenden Jahrmärkten verkauft. Die Schneider boten Mäntel in fünf verschiedenen Größen und mit verschiedenen Verzierungen an. Dabei wurde Rücksicht auf den Körperbau und die Brieftasche des Kunden genommen. Auch auf regionale Vorlieben und Erwartungen in Bezug auf Verzierung und Schnitt gingen die Produzenten bei der Fertigung dieser ,,Konfektionsware" ein. Die Hochburgen der ungarischen Szûrschneider waren Veszprém, Debrecen und Großwardein/Nagyvárad (heute Oradea, Rumänien). Von diesen Zentren aus verbreitete sich dieses Handwerk auch auf kleinere Städte und Dörfer, wo die Schneider neue Werkstätten eröffneten, als der Cifraszûr zur Massenmode wurde. Zur massenhaften Verbreitung des Szûr trug auch die Tatsache bei, dass 1872 die Szûrschneider-Zunft aufgelöst und so der Handel und die Fertigung der Cifraszûr liberalisiert wurden.

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