Der Cifraszûr - das repräsentative Kleidungsstück der Hirten und Bauern

Die Verwendung des Cifraszûr

Die Figur Milfaiths wurde zum Typus, der als Motiv für Lebkuchenmodeln diente. Ebenso beliebt waren die Figuren des die Gendarmen in die Irre führenden oder sich mit seiner Liebsten vergnügenden Betjaren sowie Schafhirten im Cifraszûr auf den Holzschnitzereien (Spiegeldosen, Rasierzeugbehältern und Wäschemangeln) Transdanubiens. Diese so genannten Hirtenschnitzereien wurden meist von Gefangenen - wegen Diebstahls oder groben Unfugs zu Gefängnisstrafen verurteilten Hirten bzw. Betjaren - angefertigt.

Trotz seiner frühen Beliebtheit in Transdanubien erhielt der Cifraszûr landesweit erst in den 1860er Jahren jene Aufmerksamkeit, die seiner Verbreitung enormen Antrieb verlieh. Obwohl die Zeit des Verbots auch einen eigenen Cifraszûr-Typus hervorbrachte, den man nur mit den Umrissen der Applikationen verzierte, um dem Herunterreißen durch die Behörden vorzubauen, begann die wahre Cifraszûr-Mode erst in den Jahren nach der so genannten Bach-Ära , Mitte der 1850er Jahre. Dies war jene Zeit, in der der Cifraszûr in weiten Kreisen der Bauernschaft und auch in den oberen Gesellschaftsschichten zu einem wichtigen Stück der nationalen Tracht avancierte. Seine Hochblüte erlebte der Mantel in den 1870er und 1880er Jahren, als die Bauern durch die gute Wirtschaftskonjunktur an Einfluss gewannen, sich ihr Selbstbewusstsein innerhalb der Gesellschaft verstärkte und sie dieses auch zur Schau stellen wollten. Gleichzeitig lösten sich die Zünfte auf, wodurch die Herstellung und der Vertrieb des Cifraszûr einfacher wurden.

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