Der Cifraszûr - das repräsentative Kleidungsstück der Hirten und Bauern

Die Verwendung des Cifraszûr

Der Cifraszûr wurde ausschließlich von Männern getragen. Besonders für die Hirten war er als ihre wichtigste Habe typisch. Die bäuerliche Bevölkerung in den Dörfern und Märkten verwendete ihn auch als Festtagsgewand. Seine Funktion ist meist die eines Überrockes, da man ihn wegen der Steifheit des gewalkten Szûrposztó nur um die Schultern legten und nicht anziehen konnte.

Die Mode des Cifraszûr findet ihren Ausgang in Transdanubien. Neben den einfachen, gesäumten Mänteln stellten die Schneider ab den 1820er Jahren die mit reichen Applikationen und Stickereien verzierten Cifraszûr her. Vor allem die herrschaftlichen Rinder- und Schweinehirten trugen den Cifraszûr, aber auch die Betjaren - räuberische Charaktere, die sich hauptsächlich aus Hirtenkreisen rekrutierten und von der Bevölkerung eine romantisierende Verehrung erfuhren. Die früheste Abbildung eines Cifraszûr stellt den Betjaren Franz Milfaith dar. Er wurde im Jahre 1836 vor seiner Exekution vom Veszprémer Maler Franz Bucher gezeichnet. Der davon angefertigte Stich zeigt den festlich gekleideten Betjaren in Cifraszûr und Stiefeln mit goldenen Sporen, mit einem Hut in Zylinderform auf dem Kopf und einer doppelläufigen Jagdflinte. Sein Konterfei schmückte die Wände von Tschardas (Landgasthäuser) und die zahlreichen im 19. Jahrhundert beliebten Betjaren-Groschenromane.

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